Die deutsche Sprache (Sprachgeschichte / Lehnwörter)

Lehnwörter in der deutschen Sprache

Es gibt so manch einen Zeitgenossen, der sich über die extrem zahlreiche Verwendung englischer Begriffe im alltäglichen Sprachgebrauch seiner Mitmenschen ärgert. Wer sich darüber aufregt, dem ist nicht klar, wie viele andere fremde Wörter sich in der deutschen Sprache tummeln. Die deutsche Sprache hat sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt und dabei viele Begriffe aus anderen Sprachen übernommen. Zu nennen sind hier die lateinischen Wörter, die in der Zeit der Christianisierung zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert Eingang in die "deutsche Sprache" fanden, die französische Sprache zur Zeit des Rittertums (der höfischen Zeit) zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert oder die griechischen und italienischen Begriffe während des Zeitalters des Humanismus (15.- 16. Jahrhundert).

Das Englische hinterließ und hinterlässt weiterhin Spuren in der deutschen Sprache. Deutschland wurde nach dem 2. Weltkrieg 1945 zwischen den Weltmächten in 4 Sektoren aufgeteilt, von denen einer den Engländern und einer den Amerikanern zufiel. Vor allem die Amerikaner waren es, die mittels des Marshallplans Deutschland wieder aufbauten und die Deutschen mit Lebensmitteln versorgten. Englisch wurde Pflichtfach in den Schulen. Lehnwörter sind also Spiegelbilder der geschichtlichen Ereignisse. Wenn eine Kultur mit einer anderen in Kontakt tritt oder neue Erfindungen / Entdeckungen aus anderen Ländern ins eigene Land dringen, bleibt es nicht aus, dass fremde Wörter in den eigenen Wortschatz integriert werden.

 

Die Lehnwörter in der deutschen Sprache

Hier nun eine kleine Auswahl:

  • Französisch: Abenteuer, Buckel, Champignon, Dame, Diagnose, Dusche, Explosion, Frisur, Fee, Gardine, Garage, Hotel, Kabel, Karamell, Mandarine, Limonade, Maschine, Möbel, Orange, Panne, Partei, Prinz, Puder, Püree, Respekt, Rolle, romantisch, salopp, Samt, Soße, Taxi, Tablett, tolerant, vage, Vase, violett, Visier, Wams
  • Italienisch: Bilanz, Duett, Espresso, Finale, Firma, frankieren, Ghetto, Giro, in petto, Kanone, Kapuze, Kasse, Konto, Korridor, Zitrone
  • Slawisch: Grenze, Gurke, Pistole, Roboter, Wodka, Zeisig
  • Niederländisch: Aktie, Lotterie, Apfelsine, Matrose, Börse
  • Türkisch: Joghurt, Dolmetscher, Dudelsack, Kiosk, Kaviar
  • Indisch: Dschungel, Ingwer, Pfeffer, Shampoo, Bungalow, Curry
  • Chinesisch: Tee, Wok, Dschunke
  • Japanisch: Bonsai, Kimono, Soja, Ikebana, Judo, Jiu-Jitsu
  • Indonesisch-Malaiisch: Batik, Gong, Orang-Utan, Amok, Bambus
  • Altägyptisch: Elefant, Gummi, Oase, Pharao, Pyramide
  • Polynesisch: tabu, tätowieren

 

[Literatur: "Schülerduden - Wortgeschichte. Herkunft und Entwicklung des deutschen Wortschatzes." Dudenverlag. Mannheim; Wien, Zürich, 1987, Seite 18 ff]

 

Arabische Wörter in der deutschen Sprache

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